Rock am Rhein '91

Eintrittskarte 1
Eintrittskarte 1
Zum dritten Mal wurde das 'Rock am Rhein'-Festival durchgeführt und zum zweiten Mal mit EISKALT. Außerdem waren aus der Germersheimer Szene die Bands Babelfish, Mad Company, Afterburner, Habon's Choice, Radioballet und Scan vertreten.
Trotz heftigem Schneegestöber kamen an jedem Abend ca. 400 Gäste in die neue Germersheimer Stadthalle.
Da wir damals vor keiner Peinlichkeit zurückschreckten, wurde folgendes wunderschöne Gedicht samt Bild als Bandinfo im Germersheimer Stadtanzeiger veröffentlicht:

Die Ballade von den EISKALTen

Eiskalt gibt es jetzt schon fast drei Jahr
Und wir sind immer noch dar.
Die Sunnemer Kids
Kommen mit neuen Hits
Zu Rock am Rhein
Nach Germersheim
Viele Songs sind eigen komponiert
Wodurch die Menge explodiert.
Wir spielen aber auch bekannte Knaller
Zum Gefallen aller.

Unsere Texte sind teils ernster Natur ("Hide Your Tears")
Behandeln manche Frage pur,
Wobei wir auch mal jemand bitten
Uns ins Wochenend zu schicken. ("Working Days")

Auch der Herzschmerz darf nicht fehlen,
Das wollen wir garnicht verhehlen ("Mine All The Time").
Gleich nachdem wir die Welt befreit,
von aus dem Grabe kommender Übelkeit ("Whispers After Midnight")
Wir werden euch noch mit andern neuen Stücken erfreuen,
Darum braucht ihr nicht den Beifall zu scheuen.

Der Jürgen Moßgraber, der singt
Und dem Keyboard manchen Ton abringt,
Der Gunther Gehrlein, der auch ja singt,

Und die Gitarre zum Frohlocken bringt,
Der Markus Schlegel spielt auch Gitarr,
Das ist wirklich wunderbarr.
Der Thorsten Post klopft auf die Snare,
Wie ein wilder Bär,
Doch niemand ist zu Haus - Oh Graus!
Der Thomas Schreieck
Dänzt mit seinem Bass im Dreieck,
Der Mario Deutschler hilft dem Mixer,
Da geht der Sound gleich fixer,
Alle diese gehören zu Eiskalt,
Dann Tschüss, bis bald!!!

Tja, reim dich oder ich fress dich...



DIE RHEINPFALZ schrieb dazu:

Auch wenn der Name der dritten Gruppe eher Assoziationen an das winterliche Wetter oder an Ideals "Eiszeit" weckte, war die dargebotene Musik weder unterkühlt noch eine Reminiszenz an die Neue Deutsche Welle. Die schon etwas länger als ihre Vorgängerbands existierende Formation Eiskalt bot routinierten Mainstreamrock, mal etwas heftiger, mal relaxt, ein Programm teils aus Coverversionen, teils aus eigener Feder. Eiskalt rückte dann auch erstmal die Vorzeichen zurecht, unter denen mehr als die Hälfte der Bands an beiden Abenden Musik machten. Gradlinige Rockmusik, wie sie in den 70er Jahren entstand, mit starker Heavy-Rock-Einfärbung, sphärischen Keyboardeinlagen und Punkrockelementen. Bei Eiskalt kamen auch zum ersten Mal deutsche Texte zu Ehren, so zum Beispiel ihr letztes Lied "Verdammt lang her" von BAP - trotz Kölsch - verständlicher als die anderen, meist englischsprachigen Songs.